: Prachtvoll!

Goldmünzen aus drei Jahrtausenden

11. geldgeschichtliche Ausstellung vom 21.05.2017 - 27.05.2018

Das elfte geldgeschichtliche Thema der jeweils für ein Jahr laufenden Münzausstellung im Museum Abtei Liesborn ist einer uralten Faszination gewidmet: seit Jahrtausenden begeistert Gold mit seiner prachtvollen Ausstrahlung und Werthaltigkeit die Menschheit.

 

Gold fand schon früh nicht nur wegen seiner hervorragenden physikalischen Eigenschaften Verwendung, sondern wurde vor allem wegen seines warmen Glanzes als "Sonnenmetall" verehrt und zum "Metall der Könige", denn fast immer sind Macht und Wohlstand ausdrückende Herrschaftsinsignien in Gold angefertigt worden.

 

Als nahezu unvergänglicher und leicht transportabler Wertspeicher ist Gold auch für die Wirtschaft sehr bedeutend. Der Geldwert bzw. die Kaufkraft von Gold bemisst sich dabei immer nach dem inneren Wert, nach Gewicht und Feingehalt. Aus zunächst nicht normierten Urformen entstanden im siebten Jahrhundert vor Christus die ersten einem ausgeklügelten Rechnungssystem folgenden, geprägten Geldstücke – also Münzen – aus der natürlichen Gold-Silber-Legierung Elektron. Dies geschah im Königreich Lydien (heutige Westtürkei) unter dem König Alyattes. Sein Sohn Kroisos ist noch heute für seinen sprichwörtlichen Goldreichtum bekannt.

 

Das älteste Exponat der aktuellen Ausstellung mit der Darstellung eines Löwenkopfs ist eine Münze aus dieser Zeit. Es folgen weitere prominente Goldmünzen aus der griechischen und römischen Antike wie von Alexander dem Großen und Kaiser Tiberius. Den Beginn des Mittelalters markiert ein Solidus des karolingischen Kaisers Ludwig des Frommen. Bei den folgenden Stücken ragen ein nach seinem Prägeort Florenz benannter Florin und eine venezianische Zecchine als über Jahrhunderte international sehr bedeutende Handelsmünzen heraus.

 

Die Entwicklung des Münzprägebilds ist ebenso ein Spiegel der technischen Möglichkeiten wie auch der stilistischen Epochen. Besonders Goldmünzen sind künstlerisch aufwendig gestaltet, da sie aus wertvollstem Metall oft auch dem Prestige dienen. Sehr prachtvoll sind daher ein englischer Nobel wie auch ein französischer Ecu d´or im gotischen Stil gestaltet und stellen Höhepunkte der mittelalterlichen Stempelkunst dar. Im weiteren Zeitverlauf knüpft besonders das Sechsdukaten-Stück des münsterischen Fürstbischofs Christoph-Bernhard von Galen an diese Prachtentfaltung auf relativ kleinem Raum an.

 

Wichtige europäische Herrscher wie Friedrich der Große und Napoleon oder auch Münztypen wie Dukaten, Louis d´or oder Guinea finden sich unter den vielfältigen Goldprägungen des 17. bis 19. Jahrhunderts. Für weltweites Aufsehen und auch Niederschlag in der Münzprägung sorgte der "Goldrausch" – Beispiele dafür stammen aus Kalifornien und Australien. Von 1870 bis 1914 spielten Goldmünzen dann letztmalig eine wichtige Rolle bei zahlreichen Währungen und ermöglichten eine stabile wirtschaftliche Entwicklung. Dies scheiterte jedoch mit dem Ersten Weltkrieg. Eine Goldreihe aus dem deutschen Kaiserreich bildet daher den Ausstellungsabschluss.

 

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