: QuerRetro – Ausstellungeröffnung am Sonntag dem 22.05.2009 um 15 Uhr eröffnet

Mit der Ausstellung QuerRetro zeigt die Malerin Ingeborg Voigt-Feuring im Museum Abtei Liesborn Bilder aus verschiedenen Themen ihrer Arbeit über einen längeren Zeitraum.  Zwar stammen die meisten Bilder aus der Zeit nach 1980, sogar nach 2000, obwohl die Künstlerin seit 1963 kontinuierlich künstlerisch arbeitet, und Malerei und Zeichnungen präsentieren nur zwei Themen Landschaft und Figur, aber trotzdem gibt die Ausstellung eine rückblickende Übersicht über die Entwicklung der Künstlerin, da sie diese beiden Themen auf sehr unterschiedliche Art und Weise behandelt. Diese Ausstellung ist umso wichtiger, da Voigt-Feuring, Jahrgang 1937, seit 1978 in Telgte lebt, in vielen Ausstellungen in Deutschland präsentiert wurde, aber dem Publikum des Museums Abtei Liesborn des Kreises Warendorf, wo sie wohnt, recht unbekannt geblieben ist.  Die Ausstellung wird am Sonntag, dem 22. März 2009, um 15.00 von Dr. Bennie Priddy eröffnet.   Ein Katalog erscheint zu der Ausstellung, die am 10. Mai 2009 zu Ende geht.

 

QuerRetro gibt tatsächlich ein retrospektives Anschauen der Arbeit der letzen Jahrzehnte, noch ergiebiger ist jedoch „Quer“, also querbeet.  Landschaften und Figuren stellen freilich nur zwei Themen dar und, obwohl Voigt-Feurings Bilder und Zeichnungen von Landschaften und Figuren mehr Gemeinsamkeiten in der künstlerischen Wirkung als Unterschiede haben, untersucht sie diese beiden Themen mit einer Vielfalt der malerischen und zeichnerischen Mitteln:  Acryl, Wachskreide, auf weißem oder farbigem Papier, auf Karton, Stoff, Leinwand, Holz oder Noppenfolie. „Quer“ bedeutet, dass alle diese Materialen benutzt wurden und gezeigt werden. Die Spannung zwischen den verschiedenen Ausdrucksmedien und den Themen ist die Stärke in Voigt-Feurings Kunst, denn sie vermittelt wirkliche Figuren und Landschaften in der Malerei, die zwar den Themen nicht übergeordnet ist, aber die das Ziel ist. Die Bilder und die Zeichnungen sind künstlerische Untersuchungen und Aussagen über wirkliche Dinge.

 

Die Malerei der Landschaften ist sehr stark reduziert - auch die figürlichen Arbeiten, wenn etwas weniger, aber sie reduzieren die Dargestellten zu ähnlichen Konturlinien und Pinselstrichen, wie bei den Landschaften, und sind als Weiterführung des malerisch-zeichnerischen Ausdrucks von Abstrakt-Expressivem zu verstehen, indem sie nur das notwendigste zeigen.  Eine Landschaft, wie a. d. Bever, 2004, besteht aus einer geringen Anzahl von Pinselzügen in Ocker, Rot, Violet, Schwarz, Blau und Braun.  Beim ersten Blick denkt man an die informelle Malerei, erkennt aber schnell, dass es sich um ein Flüsschen in einer Ebene, wahrscheinlich im Sommer handelt, wenn der Weizen gelb ist. Die Stimmung der stillen münsterländischen Landschaft wird in schwungvoller Farbe vermittelt.  Dramatischer wirkt das Bild Nachsommer a. Teutoburger Wald aus dem gleichen Jahr, denn, obwohl die gleiche Malweise und die gleichen Farben wie bei dem Bever-Bild verwendet wurden, ist die Landschaft mit Berghängen und Tälern dramatischer. Wenn diese Bilder das nicht schon zu erkennen gäben, dann verdeutlichen die Zeichnungen Landschaftskürzel, 1981, die reduzierende Methodik der Künstlerin.  Nur wenige Linien deuten auf Berge, Täler oder Wasser.  Diese paar Linien bilden jedoch ein geschlossenes Kunstwerk.  So ist es auch mit der Malerei.  Das Bild Altdeutsche Landschaft, 1996, zeigt eine gemalte Landschaft aus grünen, gelben, lila, blauen, schwarzen und weißen Strichen, die dann auf dem Rahmen, der traditionelle Abgrenzung eines Bildes, weitergeführt werden.  Also wird die Energie der Landschaft mit Mitteln der Kunst auch über die Rahmen der Kunst hinausgeführt.

Die Ausstellung wird vom 22.03.2009 - 10.05.2009 gezeigt.

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