: Gotische Madonna kehrt zurück in die ehemalige Abtei

Über die Rückkehr einer gotischen Madonna-Figur, die bis 1803 zur Abtei Liesborn gehörte, freuen sich (v.l.n.r.): Klaus Luig und Ekkehard Schulze Waltrup vom Heimatverein Liesborn, die den Ankauf eingefädelt haben, Christiane Hoffmann (2. Vors. Freunde des Muesums e.V.), Bürgermeister Christian Thegelkamp, Winfried Leiting (Vors. Freunde des Museums), Dr. Jutta Desel (stellv. Museumsleiterin), Margarete Klein (Vors. Kulturring Liesborn), Landrat Dr. Olaf Gericke, Dr. Elisabeth Schwarm (Museumsleiterin).

Das Museum Abtei Liesborn hat eine Muttergottesfigur aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts angekauft, die bis zur Aufhebung der Benediktinerabtei Liesborn im Jahr 1803 zum Besitz des Klosters zählte. Nun konnte die Skulptur, die sich in Privatbesitz befand, zurück gekauft werden. Möglich wurde die Neuerwerbung durch die finanzielle Unterstützung der Freunde des Museums Abtei Liesborn e.V. sowie des Kulturrings Liesborn e.V. Auch der Heimatverein Liesborn e.V. hat den Ankauf vermittelnd unterstützt.

 

Die fein geschnitzte qualitätvolle Eichenholzskulptur ist ein Beleg für die ausgeprägte Marienfrömmigkeit der Liesborner Benediktiner. Maria sitzt frontal auf einer Thronbank. Auf ihrem linken Knie steht das Christuskind in einem langen Gewand und streckt seine Hände nach dem Apfel aus, den Maria in der rechten Hand hält.

 

Ursprünglich fanden hölzerne Muttergottes-Skulpturen, die auch als sedes sapientiae (Sitz der Weisheit) bezeichnet und häufig als Kultbilder verehrt wurden, in Prozessionen und/oder als Reliquienbehälter Verwendung. Aufgrund ihres Gewichts ist eine Funktion der thronenden Muttergottes als Prozessionsfigur wohl auszuschließen. Dagegen lässt sich durch das Vorhandensein eines Kopfbohrlochs, das zur Aufbewahrung von Reliquien diente, für die neu erworbene Figur nachweisen, dass sie als Reliquiendepot verwendet wurde. Welche Reliquien sie barg, ist bisher nicht bekannt.

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