In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erlebte das Kloster Liesborn eine einzigartige Blütezeit. Von diesem Höhepunkt monastischer Kultur zeugen noch heute die Tafelmalereien des Meisters von Liesborn. Während dieser Zeit wirkte der in Lippstadt geborene Mönch Bernhard Witte als Kanzleischreiber in Liesborn. Um 1500 verfasste er hier die älteste Geschichtsdarstellung Westfalens, die "Historia antiquae occidentalis Saxoniae seu nunc Westphaliae". Im Jubiläumsjahr „1250 Jahre Westfalen“ wird die spätmittelalterliche Handschrift erstmals öffentlich zu sehen sein.
Die Sonderausstellung gibt einen Einblick in das Kloster Liesborn unter den Äbten Heinrich von Cleve (1464-1490) und Johannes Schmalebecker (1490-1522) sowie in die Entstehung, den Inhalt und das Nachwirken der Historia Westphaliae.
Eröffnungskolloquium am Sonntag, 27.04.2025 ab 10 Uhr: Westfalen in der Chronistik des Mittelalters
Mit Vorträgen von Prof. Matthias Becher (Bonn), Dr. Stefan Pätzold (Mühlheim a. d. Ruhr) und Prof. Stefan Mersiowsky (Stuttgart).
Weitere Informationen zum Programm folgen.
Das Projekt "Die Erfindung Westfalens. Bernhard Wittes Historia Westphaliae und das Kloster Liesborn um 1500" wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 "1250 Jahre Westfalen“ gefördert. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Zudem wird das Projekt von der Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost gefördert sowie vom Verein der Freunde des Museums Abtei Liesborn e.V..