: Kruzifixe des Expressionsismus

Das Museum Abtei Liesborn besitzt eine umfangreiche Sammlung mit Kruzifixen und Kreuzen.  Vom 23. bis 30. Oktober 2011 zeigt das Museum zusätzlich zu den Objekten der ständigen Sammlung 25 Kruzifixe aus der Zeit des Expressionismus in einer Sonderausstellung.  Diese Kunstwerke wurden bisher selten oder sind jetzt zum ersten Mal ausgestellt.  Neben Kreuzigungsdarstellungen von international namhaften Künstlern, wie Wilhelm Morgner, Otto Dix und E.O. Köpke werden auch Objekte von bekannten westfälischen Künstler präsentiert, wie Heinrich Lückenkötter, Robert Paulmichl, Leo Neumann, Hilde Schürk-Frisch und Herbert Hartmann.  Die Künstler des Expressionismus vor und nach dem ersten Weltkrieg haben die Kreuzigung als Thema häufig behandelt.  Ihre Absicht war nicht unbedingt christliche Kunstwerke zu schaffen, sondern durch das Leiden Christi auf die menschliche Situation hinzuweisen.  Ihre rohen, gar brutalen Formen haben das Thema jedoch von den steril gewordenen Behandlungen des Historismus des 19. Jahrhunderts befreit.  Die Kreuzigungskunst bekam eine neue, kräftigere Aussagekraft.  Künstler der zweiten Generation des Expressionismus, die für die Kirche arbeiteten, wie die erwähnten westfälischen Künstler, haben diese neuen Formen bis zum Ende des letzten Jahrhunderts fortgesetzt.  Die Ausstellung vermittelt die Kraft dieser Kunst, aber auch ihren Niedergang, als anonyme Künstler die Formen vereinfachten, um Objekte für den Devotionalienhandel zu produzieren.

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