Die niederländische und flämische Malerei des Barocks

Eine wichtige Abteilung des Museums Abtei Liesborn bildet die Sammlung niederländischer und flämischer Gemälde, insbesondere des 17. Jahrhunderts. In dieser Zeit galt Antwerpen als das europäische Zentrum für die noch junge Gattung der Landschaftsmalerei. Gemalte Landschaften entwickelten sich zu einem gefragten Handelsprodukt, das sowohl adelige als auch bürgerliche Käuferschichten ansprach und bis heute von Sammlern und Kennern geschätzt wird. Davon zeugt auch der Bestand an niederländischen Landschaftsgemälden in der Sammlung des Museums Abtei Liesborn, der überwiegend von Margot Müller-Habig zusammengetragen wurde. Hierunter befinden sind Werke von Joos de Momper, Jacob van der Croos, Jan Wijnants und Jan Martsen de Jonge.

Das aufkommende Interesse am Studium bedeutender Architekturtraktate im ausgehenden 16. Jahrhundert führte in der niederländischen und flämischen Malerei des Barock außerdem zu einer vermehrten Auseinandersetzung mit perspektivischen Innenansichten von Kirchen, Palazzi und öffentlichen Bauten. Streng konstruierte Ansichten eindrucksvoller Bauwerke mit staffageartigen Figuren, die durch monumental wirkende Innenräume oder halboffene Säulengänge städtischer Kulissen wandeln, sind zu dieser Zeit beliebte Bildmotive in der niederländischen und flämischen Malerei. So finden sich auch in der Sammlung des Museums Abtei Liesborn einige architektonische Ansichten von Malern wie Peeter Neeffs dem Älteren, Daniel Christiaensen und Jan van der Vucht.