Vom 13. November bis 8. Januar nächsten Jahres präsentiert das Museum Abtei Liesborn eine neue Ausstellung "Dreihasenfenster" mit zwanzig Bildern des in Düsseldorf ansässigen Künstlers Christian Freudenberger. 1971 in Dortmund geboren, studierte er von 1992 bis 1998 an der Kunstakademie in Düsseldorf. Seitdem ist er freischaffender Künstler, und seine Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Ab 2006 war er als Dozent am Institut für Kunst an der TU Dortmund tätig, aber seit diesem Jahr lehrt er an der Universität in Siegen. Freudenberger wurde mit mehreren Förderpreisen und Stipendien ausgezeichnet. 2004 war er artist-in-residence bei der Chinati Foundation auf dem Atelier- und Ausstellungsanwesen des 1994 verstorbenen, amerikanischen Minimalisten Donald Judd in Marfa/Texas.
Die in Liesborn ausgestellten Bilder sind entweder Pigmentdruck auf Leinwand oder Inkjet auf Papier. In beiden Medien setzt Freudenberger Bilder oder Bildelemente ein, die er gesammelt hat und zu neuen Bildern mit dem Rechner bearbeitet. Die in Liesborn ausgestellte neue Bilderreihe nennt der Künstler "alternative Objekte", wobei sich dieser Begriff wahrscheinlich sowohl auf das dargestellte Objekt, als auch auf das Bild selbst bezogen werden kann. Das für den Ausstellungstitel ausgewählte Bild "Dreihasenfenster" zeigt erkennbar das Dreihasenfenster im Paderborner Dom, aber nur in der Vorstellungskraft des Betrachters. Die Hasen sind im Bild nicht vorhanden. Zudem ist das Maßwerk des Fensters in eine Zeichnung aus Linien eingebunden, die das Fenster noch weiter vom Fenster im Dom distanziert. Der Betrachter sieht die drei Hasen im Fenster, da er sie früher gesehen hat. Die im Bild nicht sichtbaren Hasen sind in Gedanken zu sehen. Sie sind virtuell und nicht real, aber vielleicht wirklicher als die drei im Dom.
Die Ausstellung wird am 13. November 2011 um 15.00 Uhr von Dr. Bennie Priddy eröffnet.
