: Das Geld des Königs

Zur Eröffnung der Ausstellung lädt das Museum Abtei Liesborn am Sonntag, dem 25.05.2008 um 15 Uhr herzlich ein. Zur Eröffnung spricht Dr. Peter Ilisch vom LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster. Initiator der numismatischen Ausstellungsreihe ist der Beckumer Stefan Wittenbrink. Herr Wittenbrink ist Geschäftsführer der Münzfreunde für Westfalen und Mitglied des Präsidiums der Deutschen Numismatischen Gesellschaft.

Die Ausstellung zeigt das preußische Geld im Münsterland aus den Jahren 1803-1871, der Zeit der großen Umbrüche mit Säkularisation, Krieg, Revolution und Reichsgründung; vom Klassizismus über die Biedermeierzeit bis hin zur Gründerzeit.

Die militärisch wie auch wirtschaftlich eher schwache Stellung der geistlichen Territorien zum Ende des 18. Jahrhunderts und die Begehrlichkeiten der weltlichen Staaten führten 1803 auch zur Auflösung des Fürstbistums Münster. Das Königreich Preußen erhielt von Napoleons Gnaden dabei das östliche Münsterland mit der Stadt Münster. Zu Beginn der preußischen Herrschaft gab es in der neuen Provinz allerdings einen großen Währungswirrwarr mit vielerlei Münztypen von etlichen Prägeherren, da u.a. der bisherige bischöfliche Landesvater kaum noch eigenes Geld geprägt hatte. Dieser Zustand änderte sich auch während der „Franzosenzeit“ zwischen 1807 und 1813 nicht wesentlich. Erst nach der Wieder-Inbesitznahme durch Preußen und mit der Neuordnung des Währungssystems, nach dem ein preußischer Taler 30 Silbergroschen bzw. 360 Pfennigen entsprach, kamen ab 1821 einheitliche Münztypen für alle Landesteile Preußens in Umlauf und setzten sich schnell durch. Dieses System ist Vorbild für weitere deutsche Staaten geworden und wurde unter drei Königen bis zur Einführung der Mark im Kaiserreich ab 1871 beibehalten.

Bisher wurden Münzen des 19. Jahrhunderts kaum in Ausstellungen gezeigt – doch auch sie besitzen oft den Rang von Kleinkunstwerken und zeigen sehr deutlich die technische Vervollkommnung in der Prägetechnik. Die nun im Museum Abtei Liesborn ausgestellten Kupfer-, Silber- und Goldmünzen zeigen daneben auch die nahezu vollständige Typenreihe der in den westfälischen Landesteilen in Umlauf gebrachten königlich preußischen Münzen.

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