: monsterslaghene pennighe - mittelalterliche Münzen der Bischöfe von Münster

Das inzwischen neunte geldgeschichtliche Thema der jeweils für ein Jahr angelegten Münzausstellungen im Museum Abtei Liesborn ist den mittelalterlichen Münzen der Bischöfe von Münster gewidmet und umfasst einen Zeitraum von mehr als 500 Jahren.

Die erste Münzrechtsverleihung für das westfälische Gebiet erfolgte im Jahr 833 durch ein kaiserliches Privileg für die Abtei Corvey. Die Bischöfe von Münster erhielten – wie ihre Nachbarn in Osnabrück, Minden und Paderborn – dieses Recht vermutlich aber erst wesentlich später in ottonischer Zeit, um es dann für über 800 Jahre auszuüben. Bis in die Zeit um 1400 wurde in Münster ausschließlich der seit karolingischer Zeit geläufige Silberpfennig und seltener auch Teilstücke davon ausgeprägt. Man orientierte sich dabei anfänglich fast ausnahmslos am älteren, vertrauten Kölner Vorbild und zeigte die „wahre“ Herkunft nur durch kleine Beizeichen an. Die im Laufe der Zeit gestiegene Bedeutung der münsterischen Münzprägung führte dann ab dem Ende des 11. Jahrhunderts zu einem eigenständigen Münzbild und klarer Herkunftsangabe in der Umschrift. Für ganz Nordwestdeutschland wurden die Pfennige der Bischöfe von Münster im 13. und 14. Jahrhundert so bedeutend, dass sie in über 20 Münzstätten bis nach Bremen und Emden hin imitiert wurden und auch in Urkunden die Währungsbezeichnung „monsterslaghene peninghe“ auftaucht.

Nach einer etwa 30-jährigen Prägepause beginnt in Münster vom zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts an bis zur Wiedertäuferzeit schließlich eine den geänderten Währungsverhältnissen angepasste Prägephase mit größeren Nominalen wie Schillingen und Goldgulden. Die gezeigten Münzen entstammen privaten Sammlungen im Kreis Warendorf sowie dem LWL-Museum für Kunst und Kultur am Domplatz in Münster.

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