: Inversion

INVERSION – Variation, Modifikation, Evolution – Frischer Wind weht durch alte Gemäuer

Junge zeitgenössische Kunst im Dialog mit der Sammlung des Museums Abtei Liesborn

 

Die Gruppenausstellung INVERSION präsentiert vom 25. Januar bis 5. April 2015 künstlerische Arbeiten von Studierenden der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig im Museum Abtei Liesborn.

Auf Einladung des Museums wagen junge Künstlerinnen und Künstler die Inversion:
Die umfangreiche Sammlung und der einzigartige Kruzifix-Bestand wurden zur kreativen Quelle und inspirierten die Studierenden bei der Erschaffung eigener Werke. Die individuelle Auseinandersetzung mit dem eigenen kulturellen Vermächtnis ist ein wichtiger Bestandteil des Studiums und kann innovative Perspektiven auf das persönliche Schaffen eröffnen.
Die meisten Werke sind neu und wurden eigens für diese Ausstellung konzipiert. Sie sind ein zeitgenössischer Kommentar zur Sammlung des Museums Abtei Liesborn und stellen dessen gesammelte historischen Artefakte in ein neues Licht.  In der imposanten Kulisse der barocken Residenz der ehemaligen Benediktinerabtei verändert sich dabei gleichzeitig auch die Wirkung der studentischen Arbeiten.

Gezeigt werden spannende und vielfältige Arbeiten aus den Bereichen Photographie, Malerei, Skulptur, Film, Raum-Installation, Klangkunst und Performance,  die einen guten Überblick über das künstlerische Spektrum der HBK Braunschweig bieten, einer der bedeutendsten Kunsthochschulen Deutschlands. 
 
Marlene Bart zerlegt und verfremdet Architekturfotografien oder deren Negative und konstruiert aus den verschiedenen Ebenen ein neues Bild. Ihr Fokus liegt hier auf dekorativen Elementen der ausgestellten Möbel in Kombination mit räumlichen Strukturen. Dabei bevorzugt die Künstlerin die Prozesse der analogen Photographie anstatt die der digitalen Bildbearbeitungsprogramme. 

Im Gegensatz dazu dreht Timo Hoheisel die gewohnte Betrachterperspektive einiger Exponate um 180 Grad und bietet den Museumsbesuchern einen möglichen Einblick auf verborgene Seiten. Gleichzeitig verwehrt er dabei die repräsentative Vorderansicht den Blicken des Besuchers.

Phoebe Hartmann nimmt Bezug auf die herausragende Kruzifix-Sammlung des Museums und untersucht die Ikonisierung von Objekten, indem sie ihre eigene Kruzifix-Skulptur in die Sammlung einreiht.

Swetlana König thematisiert ihren persönlichen Umgang mit dem Begriff „Heimat“ und zeigt eine ausdrucksstarke Video-Performance, in der sie die Gegensätze von „Zugehörigkeit“ und „Fremdsein“ sprichwörtlich am eigenen Körper erfährt: In der Badewanne liegend, färbt sie ihren Körper abwechselnd schwarz oder weiß ein. Ein Kamin wird umfunktioniert zum Schauplatz dieser Dokumentation, wodurch die arrangierte Wasser-Szenerie noch befremdlicher erscheint.

Mit Jaqueline Lisboa Silva´s Raum-Installation öffnet sich dem Betrachter eine konstruierte Welt, die sich, je nach Blickwinkel, immer wieder neu aus semi-transparenten Ebenen zusammensetzt. Sie diente als Kulisse für eine sorgsam vor Ort choreographierte Performance, von der in der Ausstellung nur noch Markierungen des Bodens erzählen.

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung führt Claudia Stark eine Tanz-Performance mit eigens komponiertem Sound auf und hält sich selbst und dem Publikum den Spiegel vor.

Nach der vorangegangenen gelungenen Ausstellung Home-Street-Home im Oktober 2014 in Braunschweig ist INVERSION bereits das zweite interdisziplinäre Projekt von und mit mittlerweile 25 Studierenden der Freien Kunst und der Kunstwissenschaft unter der Leitung von Alice Musiol, freischaffende Künstlerin und derzeit Stipendiatin des Dorothea-Erxleben-Programms 2013-15 des Landes Niedersachsen.

Zur Ausstellung erscheint ein von den Studierenden gestalteter Katalog mit künstlerischen und kunstwissenschaftlichen Beiträgen.



Die Eröffnung der Ausstellung findet am Samstag, den 24. Januar um 17 Uhr in Anwesenheit aller Beteiligten statt.

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