: Kabinettschau

Von China bis Mexiko

Dosen aus der Sammlung

Flor de Maria Hauck

Ob Tabatiere, Schmuckdose oder zierliche Pillendose – der Dosenbestand aus der Sammlung Hauck umfasst 192 Exemplare unterschiedlichster Form und Farbe. Die Kabinett-Schau zeigt – in sorgfältiger Auswahl zusammengestellt – Silber- und Porzellandosen der Sammlung Hauck, die durch ihre motivischer Fülle brillieren. Es gibt viel zu entdecken: ein Puderdöschen, in der noch Puderreste zu finden sind, eine Meißener Porzellan-Dose bemalt mit asiatischen Motiven oder eine spanische Silberdose mit dem Kinderporträt König Alfonsos XIII. von 1898.

 

Die aus verschiedenen Ländern der Welt stammenden Dosen zeugen von handwerklicher Vielfalt. So finden sich unter den Silberobjekten qualitätvolle Verzierungen mit Emaille, Tauschierungen oder auch Schmucksteinbesatz. An ausgewählten Beispielen präsentiert die Schau verschiedenste Dosenformen aus aller Welt. So finden sich mexikanische Silberarbeiten sowie Dosen mit Dekor in Cloisonné-Technik aus dem asiatischen Raum unter den besonderen Stücken. Die Zellenschmelzkunst Cloisonné wird bei Emaillearbeiten insbesondere in China verwendet. Die Verzierungstechnik zeichnet sich durch ein feines Netz aus Metalldrähte aus, in deren Zwischenräume farbige Glassflüsse eingelassen sind.

 

Unter den ausgestellten Objekten sind ebenfalls Dosen aus Porzellan zu sehen. Mehrere der handbemalten Stücke wurden in Limoges gefertigt. Die französische Stadt ist wegen dem reichen Kaolinvorkommen in der Umgebung für die Porzellanherstellung seit 1771 bekannt. Bis ins 19. Jahrhunderte belieferten Manufakturen aus Limoges unter anderem den französsischen Königshof mit dem „weißen Gold“. Auch namhafte deutsche Manufakturen wie Meißen, Schwarzenhammer oder Rudolf Kämmerer sind unter den Herstellern der ausgestellten Porzellane zu finden.

 

Mit faszinierender Formvielfalt präsentiert sich ebenfalls der Bestand an Dosen aus Silber. Eine runde Puderdosen mit feiner Ziergravur auf dem Klappdeckel, eine Dose in Blütenform oder eine kleine Dose als barockisierender Schuh – die Stücke sind von besonderem Charme. Eine hoher Behälter aus Sterlingsilber mit zapfenförmigem Elfenbein-Knauf zählt zu den frühen Dosen vom französischen Schmuck- und Uhrenhersteller Cartier.

 

Zu den schönsten Exemplaren zählt die runde Dose mit dem Porträt der Königin Marie Antoinette von Frankreich. Die runde Dose ist mit feinem Stoff ausgelegt und das Metall mit Ornamenten verziert. Der Klappdeckel zeigt hinter einer Glasfassung das gemalte Porträt einer edlen Dame im Rokoko-Stil. Das Bild ist einem Porträt Marie Antoinettes nachempfunden, welches die Künstlerin und Royalistin Louise Élisabeth Vigée Le Brunn 1783 malte.

Die Ausstellung wurde kuratiert von der wissenschaftlichen Volontärin des Museums Abtei Liesborn, Miriam Heidemann, M.A.

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