: Meisterwerke des Expressionismus aus der Sammlung Johenning

Von Paula Modersohn-Becker bis Emil Nolde und Alexej von Jawlensky

 

27. März bis 29. Mai 2022

Emil Nolde, Familienbild, 1947, Öl auf Leinwand, © Nolde Stiftung Seebüll

Paula Modersohn-Becker, Sitzendes Mädchen mit Schafen am Weiher II, um 1903

August Macke, Porträt von Mathilde Macke, 1907, Öl über Bleistift auf Karton

Das Museum Abtei Liesborn präsentiert in dieser Ausstellung 40 Meisterwerke von acht Künstlern der klassischen Moderne. Es sind Leihgaben der Renate und Friedrich Johenning Stiftung. Das Ehepaar Johenning sammelte vorwiegend deutsche Kunst vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Die frühesten Werke stammen von Max Liebermann und Lovis Corinth, den beiden wichtigen Vertretern des deutschen Impressionismus. Fast die Hälfte der Sammlung besteht aus Werken Emil Noldes. Einen weiteren wichtigen Schwerpunkt der Kollektion bilden Gemälde von Paula Modersohn-Becker. Aber auch Alexej von Jawlensky, August Macke und Karl Schmidt-Rottluff sind prominent vertreten.

 

Den Anfang macht das Gemälde „Reitknecht am Strand“ von Max Liebermann (1847-1935) aus dem Jahr 1902. Das Bild kam 2011 als Schenkung zur Erinnerung an die Eltern von Friedrich Johenning in die Liesborner Museumssammlung.

 

Die in der Ausstellung versammelten künstlerischen Positionen veranschaulichen, wie vielfältig die Wege in die Moderne waren. Dabei ging es vor allem darum, die subjektive Empfindung mit malerischen Mitteln auszudrücken sowie Seelenerlebnisse und das rein Intuitive in künstlerische Form zu fassen. Ungemischte Farben, holzschnittartige Formen, Abkehr von der Zentralperspektive sowie die Reduktion und Vereinfachung von Motiven waren beliebte Stilmittel des Expressionismus. Gegenstände wurden zu Farbflächen verformt und die Farbe zunehmend vom gegenständlichen Motiv gelöst. Es ging nicht länger um die naturgetreue Wiedergabe der Wirklichkeit, sondern darum, die Welt hinter den Dingen, sichtbar zu machen.

 

Auf der Suche nach Inspiration und Ursprünglichkeit besuchten viele Künstler des deutschen Expressionismus ethnologische Museen. Sie waren der Ansicht, dass die Kunst fremder Erdteile helfen könnte, die deutsche Kunst zu erneuern. Emil Nolde begab sich sogar in die Südsee und Macke unternahm eine Reise nach Tunis. Der Süden vermittelte ihnen starke Eindrücke von intensiven Farben und Licht, ursprünglichen Formen und fremder Lebensart. So entstanden Gemälde, die im Betrachtenden Sehnsucht auslösen.

 

Hinweis:

Um die Hörstationen per QR-Code in der Ausstellung nutzen zu können, benötigen Sie ein Smartphone mit Kopfhörern.

 

Das Museum bietet öffentliche Führungen an. Termine können Sie HIER buchen.

 Zurück zur Übersicht