Der Weg »ins Zwanzigste« ist geprägt von gesellschaftlichen und kulturellen Umbrüchen. Auch Tanz und Kunst erfahren eine Transformation. Statt in Ballettschuhen oder Korsett treten Wegbereiterinnen des modernen Tanzes wie Isadora Duncan oder Mary Wigman barfuß und in weiten, fließenden Gewändern auf.

Hundert Jahre ist es her, dass Kreativität und Lebensfreude einen neuen Ausdruck im Tanz fanden. In den »Goldenen Zwanzigern« aufkommende Modetänze wie der Charleston, Tango oder Foxtrott befeuern die Tanzlust breiter Gesellschaftsschichten, die, befreit von den Sorgen und Ängsten nach dem Ersten Weltkrieg, Zerstreuung und Vergnügen in den Tanzcafés und Varietés der Metropolen suchen. Neuartige tänzerische Ausdrucks­formen entstehen im radikalen Bruch mit Kon­ventionen. Die Lebensreformbewegung propagiert um 1900 Bewegung in der freien Natur. Bahnbrechend entwickelt eine junge Generation von Tänzerinnen und Tänzern an der Schwelle zum 20. Jahrhundert neue Bewegungsformen mit innovativen Choreografien. Der moderne Tanz, bestimmt durch freiere und na­türlichere Bewegungen, findet schließlich im Aus­druckstanz seinen Höhepunkt.

Die neuen Strömungen des Tanzes haben auch Einfluss auf die Kunst ihrer Zeit. Die Künstler feiern die neugewonnene Freiheit des Körpers im modernen Tanz und verewigen dessen flüchtige, dynamische Momente in ihren Werken. Gut 100 Jahre nach dem Beginn dieser Revolution im Tanz widmet das Museum Abtei Liesborn dem Phänomen eine eigene Ausstellung, in der anhand von Grafiken und Kleinplastiken aus der umfangreichen Sammlung der Kölner LETTER Stiftung die Entwicklung des Tanzes zwischen Ende des 19. Jahrhunderts bis in die frühen 1930er Jahre nachvollzogen wird.

Öffentliche Führungen: 4 € pro Person

So. 23. März 11:00 Uhr

Sa. 12. April 16:30 Uhr

So. 04. Mai 15:00 Uhr

Fr. 09. Mai 17:00 Uhr

Fr. 16. Mai 16:00 Uhr

Anmeldungen bitte telefonisch 02523/98240 oder online.

Begleitprogramm

Ausführliche Informationen zu den Angeboten entnehmen Sie bitte der Sonderseite.