: Ein virtuoses Konzertereignis

Violinist Prof. Vesselin Paraschkevov (hier mit zwei seiner Schüler) war einer der Solisten des Konzertes der Kursusleiter beim 21. Liesborner Musikforum. Bild: Gehre

Von DR.ULRICH GEHRE

Liesborn (gl). Johann Sebastian Bachs klare Strukturen und Franz Schuberts romantische Gedankenfülle fügten sich am Dienstagabend zu einem kontrastreichen Programm, als sich in traditioneller Weise die Kursusleiter des 21. Musikforums der Volkshochschule Beckum-Wadersloh in ihrem Konzert der Öffentlichkeit vorstellten.

Dabei gab es die erfreuliche Wiederbegegnung mit Prof. Vesselin Paraschkevov, als Violinist eine der seit Jahren verlässlichsten Potenzen des Forums. An diesem Abend im Museum Abtei Liesborn präsentierte er im Solovortrag die a-moll-Partita von Johann Sebastian Bach als Violinkunst in Vollendung. Ohne darstellerische Allüren tritt der bulgarische Geigenprofessor bescheiden zurück hinter seinen Auftrag, erfüllt ihn indessen mit einer bisweilen geradezu atemberaubenden Virtuosität. In äußerster Perfektion gelang ihm die ununterbrochene Serie der Doppelgriffe, Dezimensprünge und Triolen. Er beeindruckte durch den fülligen und kernigen Klang seines historischen Instrumentes und durch die geistige Souveränität, mit der er die anspruchsvolle Aufgabe anging. Einleitend hatte Paraschkevov sich im homogenen Zusammenspiel mit Dominikus Burghardt, der den Klavierpart einfühlsam und selbstbewusst betreute, für Bachs A-Dur-Konzert als, wie er sagte, vorweggenommene Zugabe ebenso eingesetzt wie in Franz Schuberts Sonate D-Dur D 384 in ihrer fast mozartischen Anmut und liedhaften Leichtigkeit. Für den fulminanten Schlusspunkt des Konzertes war Till Engel zur Stelle. Mit aller Hingabe widmete er sich den vier Impromptus op. posth. 142 D 935 von Franz Schubert, lose geketteten Kleinbildern von beachtlicher Vielseitigkeit und gemüthafter Fülle. Dabei erklang die populäre, akkordisch eingebettete Liedmelodie des As-Dur-Allegrettos mit eben solcher Versenkung und pianistischen Bravour wie die quirlige Frische des Scherzos oder die Themenvielfalt der BDur- Variationen. Da huschte der Künstler fingerflink in brillanten Läufen über die Klaviatur, bewies ausgeprägten Sinn für dramatische Wirkungen und formte dabei jede Note und ihre Phrasierung im Zusammenhang von Form und Inhalt. Welch ein Glück für die Musikschüler des Forums, mit solchen Lehrern arbeiten zu dürfen.  

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